Twitch als Haupt- oder Nebengewerbe? Wie du als Streamer*in richtig startest

🎮 Streamen als Beruf – Hobby oder doch schon ein Unternehmen?

Was viele als reines Freizeitprojekt beginnen, entwickelt sich bei steigender Reichweite schnell zu einer lukrativen Einkommensquelle. Wer als Streamer*in regelmäßig Einnahmen durch Spenden, Subs, Werbung oder Sponsoring erzielt, stellt sich früher oder später die Frage:

„Muss ich das als Gewerbe anmelden und wenn ja, als Neben- oder Hauptgewerbe?“

Spoiler: Ja, sehr wahrscheinlich musst du es anmelden – und die Art des Gewerbes hat direkte Auswirkungen auf deine Sozialversicherungspflichten.


🧾 Gewerbe anmelden – ab wann wird’s Pflicht?

Du musst dein Streaming als Gewerbe anmelden, wenn du:

  • regelmäßig und mit Gewinnerzielungsabsicht streamst,
  • Einnahmen generierst (Twitch, YouTube, Patreon etc.),
  • Werbung, Affiliates oder Sponsoring nutzt,
  • Dienstleistungen oder digitale Produkte verkaufst (z. B. Coaching).

Wichtig: Auch geringe Einnahmen können ein Gewerbe begründen es geht nicht um den Betrag, sondern um die Absicht. Hobby-Streamer*innen, die keine Einnahmen erzielen, sind davon meist ausgenommen.


🧠 Nebengewerbe vs. Hauptgewerbe? Was ist der Unterschied?

Ob dein Streaming-Gewerbe als Neben- oder Hauptgewerbe gilt, hängt nicht von der Umsatzhöhe, sondern vom Zeitaufwand und deiner sonstigen beruflichen Tätigkeit ab.

NebengewerbeHauptgewerbe
Du arbeitest hauptberuflich woandersDu bist ausschließlich als Streamer*in tätig
Streaming < 20 Std./WocheStreaming > 20–25 Std./Woche
Einnahmen eher gering oder zusätzlichEinnahmen sind Haupteinnahmequelle

🟡 Grenzfälle sind immer individuell zu prüfen gerade wenn du Teilzeit arbeitest oder während einer Ausbildung/Studium streamst.


🏥 Was bedeutet das für die Krankenversicherung?

👉 Im Nebengewerbe:

  • Du bleibst über deine Haupttätigkeit gesetzlich versichert (z. B. als Angestellte*r oder über Eltern / Familienversicherung).
  • Die Einnahmen aus dem Streaming müssen trotzdem bei der Krankenkasse gemeldet werden.
  • Überschreitest du bestimmte Grenzen (oft: 450–520 € im Monat, je nach Status), können Zusatzbeiträge fällig werden.

👉 Im Hauptgewerbe:

  • Du musst dich selbst versichern entweder gesetzlich oder privat.
  • Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung richten sich nach deinen Einnahmen (Mindestbeitrag: ca. 180–220 €/Monat, nach oben offen). Hier lohnt es sich oftmals von Anfang an zu prüfen, ab welchen Monatlichen Einnahmen sich eine private Krankenversicherung lohnt. Außerdem gilt zu beachten, dass es Vorteile hat sich früh privat zu versichern, da so die aktuellen Beiträge und die im Alter oft geringer ausfallen.
  • Du bist nicht automatisch in der Pflegeversicherung und solltest das prüfen! Sicherst du dich privat ab, hast du oft eine Pflegepflichtversicherung bei deiner privaten Krankenkasse als Zusatzbaustein mit dabei.

🧓 Was ist mit der gesetzlichen Rentenversicherung?

Viele Streamer*innen sind formal nicht rentenversicherungspflichtig. Das kann aber zum Problem werden:

  • Selbstständige zahlen nur freiwillig in die gesetzliche Rente ein. Daher baust du dir auch keine gesetzliche Rente auf!
  • Du solltest dir daher privat Gedanken machen: Rentenversicherung, Rürup-Rente, ETFs oder andere Altersvorsorgeformen.

🛡️ Tipp: Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist für Selbstständige besonders wichtig, denn du hast keinen gesetzlichen Schutz.


💡 Lieber zu früh als zu spät anmelden

Wer als Streamer*in Geld verdient, sollte frühzeitig das Gewerbe anmelden und die Frage klären, ob es sich um ein Neben- oder Hauptgewerbe handelt. Denn davon hängen Versicherungen, Beiträge und steuerliche Pflichten ab.

Wenn du dir unsicher bist, helfen dir Profis wie OneHit Finance mit einer individuellen Beratung speziell für Streamerinnen, Creatorinnen und E‑Sport-Teams.

Du willst sicher streamen & planvoll wachsen?

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  • Gewerbeanmeldung & Gründungsstruktur
  • Sozialversicherung & privater Absicherung
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