Private Krankenversicherung für Streamer*innen – lohnt sich der Wechsel?
Immer mehr Streamer*innen erreichen mit ihren Kanälen ein beachtliches Einkommen. Spätestens wenn das Streaming vom Hobby zum Hauptberuf wird, stellt sich die Frage: Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) behalten oder in die Private Krankenversicherung (PKV) wechseln?
Die Entscheidung kann weitreichende Folgen haben, sowohl finanziell als auch für deine Gesundheitsversorgung.
Grundprinzip: GKV vs. PKV
- Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
Beiträge richten sich nach deinem Einkommen. Verdient man mehr, zahlt man auch mehr. Das ganze geht bis zur mit deinem Einkommen die Beitragsbemessungsgrenze überschreitest, ab da zahlst du den Maximalbeitrag. Leistungen sind weitgehend standardisiert. - Private Krankenversicherung (PKV)
Beiträge hängen von deinem Eintrittsalter, Gesundheitszustand und dem gewählten Tarif ab. Leistungen sind hier individuell anpassbar und oft umfangreicher.
Für wen ist die PKV interessant?
Als Streamer*in kannst du dich in der Regel frei entscheiden, ob du in der GKV bleibst oder in die PKV wechselst, sofern du hauptberuflich selbstständig bist oder über der Versicherungspflichtgrenze verdienst.
Die PKV kann besonders interessant sein, wenn:
- du jung bist und gesund
- du Wert auf kurze Wartezeiten und eine bessere medizinische Versorgung legst
- du spezielle Zusatzleistungen wie Chefarztbehandlung oder Einzelzimmer im Krankenhaus möchtest
Außerdem lohnt sich immer ein Vergleich, ab welchem Einkommen der Beitrag für deine Gesetzliche Krankenkasse den der Privaten übersteigt.
Nachteile und Risiken der PKV
Die PKV ist nicht immer die günstigere oder bessere Lösung.
Wichtige Punkte:
- Rückkehr in die GKV ist später schwierig oder unmöglich
- Selbstbeteiligungen können Kosten verursachen
- Familienmitglieder sind nicht kostenlos mitversichert (anders als in der GKV)
PKV im Haupt- und Nebengewerbe
- Hauptgewerbe Streaming
Du bist selbstständig und zahlst deine Krankenversicherung komplett selbst. Hier lohnt sich ein Blick darauf, ab welchem Einkommen, eine PKV günstiger für dich als die gesetzliche Krankenversicherung. - Nebengewerbe Streaming
Wenn du noch angestellt bist, bleibst du meist in der GKV über den Arbeitgeber versichert. Ein Wechsel in die PKV ist dann nur möglich, wenn du auch im Hauptjob über der Versicherungspflichtgrenze liegst.
Auswirkungen auf die gesetzliche Rente
In der GKV bist du als freiwillig Versicherte*r nicht automatisch rentenversicherungspflichtig. In der PKV ebenfalls nicht. Das bedeutet: Du musst selbst aktiv für deine Altersvorsorge sorgen, z. B. mit einer privaten Rentenversicherung oder anderen Anlageformen.
Lohnt sich der Wechsel?
Ein Wechsel in die PKV kann sich für junge, gesunde Streamer*innen lohnen, die auf exklusive Leistungen Wert legen und langfristig ein stabiles, hohes Einkommen erwarten. Wer jedoch Wert auf kostenlose Familienversicherung und leichtere Rückkehrmöglichkeiten legt, sollte die GKV nicht vorschnell aufgeben.
Am besten lässt du dich vor der Entscheidung individuell beraten, um deine persönliche Situation realistisch einzuschätzen.